Gut ein Jahr lang geplant, verworfen, neu entdeckt und gebucht. Besichtigungen in Schottland zu planen, ist die Kunst des Weglassens. Ein Überangebot an tollen Dingen, Bildern und Ereignissen.
Am 13. Mai ging es los, in Haan, unserem Altersruhesitz. Zuerst sollte es zur Fähre nach Ijmuiden bei Amsterdam gehen, von da über Nacht nach Newcastle upon Tyne in Nordengland und dann auf eigenen Rädern weiter nach Edinburgh, Inverness, Portree auf der Isle of Skye, Oban, Castle Dougles und am 27. Mai zurück zur Fähre nach Newcastle.


So der Plan. Und eigentlich wollte ich hier jeden Tag ein paar Bilder von unserer Runde zeigen. Aber gerade mal 140 km von zu Hause weg meldet der Frontera schon auf der A3 zu heißes Getriebeöl. Biene liest aus der Betriebsanleitung: nicht anhalten, Drehzahl erhöhen bis die Lampe wieder ausgeht. Ging sie aber nicht, jedenfalls nicht auf der A3 und auch nicht auf holländischen Autobahnen. Erst auf den letzten fünf Kilometern im Stadtbereich von Ijmuiden wurde sie wieder dunkel.
Ich habe dann erstmal abgewartet, bevor ich nach drei Tagen was von Abschleppdienst und ADAC ins Forum schreiben muss. Ist aber alles gut gegangen, heil wieder zu Hause und Zusammenfassung jetzt fast fertig. 2000 Fotos haben wir gemacht, knapp die Hälfte wieder gelöscht. Schottland bietet ein Postkartenmotiv nach dem anderen. Die restlichen 1000 mussten einfach bleiben. Aber keine Sorge, hier kommt nur ein kleiner Ausschnitt.
Also:


Abfahrt 11:20 Uhr


Noch beim Tanken in Haan haben wir bemerkt, dass wir das Heizöfchen vergessen haben, schnell zurück und geholt. Könnte in Schottland nützlich werden. Hoffentlich sonst nix vergessen.
Die neue Autokamera läuft nur auf Akku, mal sehen, wie lange.

Nach 144 km leuchtet die Getriebelampe konstant (zu hohe Öltemperatur), geht erst nach Verlassen der Autobahn kurz vor der Fähre wieder aus. So können wir mit dem Gespann wohl kaum durch die Highlands fahren.

Na, immerhin noch pünktlich angekommen. Frontera müffelt im Umkreis von 5 m nach Automatiköl – das Deo des Arbeitstiers.



Plötzlich ein fetter Vogelschiss von einer holländischen Möwe (namens „Rijkaart“?) auf der Frontscheibe, hat mich nur knapp verfehlt, als ich draußen Fotos gemachte habe. Biene sagt, das bringt Glück.



Akku der Autokamera ist schon am Ende, auch Laden über Laptop nicht möglich. Schade, ich hätte gerne die schottischen Straßen gefilmt.
Auf der Fähre hatten wir ein schönes Zimmer mit Bad, Toilette und Dusche, reichhaltiges und leckeres Abendbuffet, ruhige See und quasi unverbaubarer Fernblick, allerdings nur aufs Wasser.




Hin und wieder stoppt die Fähre mal, vermutlich um andere Schiffe kreuzen zu lassen. Biene hat ganz leicht Schwindelgefühle im Kopf, geht aber. Wir kaufen 5 Tafeln Ritter-Sport im Angebot für 4,95 €.
Die Dusche muss durchlaufen, sonst kommt sofort wieder kaltes Wasser. Unser mitgebrachter Wein schmeckt wunderbar (Blanchet Merlot trocken, Pennerglück für 1,99 € im REWE-Angebot).
Das Wetter war den Tag über bedeckt, aber trocken. Auf See wurde es besser.
Mir fällt abends ein, dass ich die beiden CDs mit schottlischer Folklore zu Hause gelassen habe. Hatte ich extra geordert, um Biene an der schottischen Grenze mit einem lässigen Druck auf den Play-Knopf des CD-Spielers zu überraschen. Mist, doch was vergessen!


Auf der Fähre haben wir gut geschlafen. Die See war ruhig, der Schiffsmotor bollerte im Valiumtakt so vor sich hin. Nur ein klapperndes Hochbett nervte. Hab‘s erfolgreich mit `ner Tafel Ritter Sport verkeilt. Ankunft um 10 Uhr, in Schottland war es noch 09 Uhr.
Losgetuckert auf der gefühlt falschen Seite ...

... durch 37 Kreisverkehre ...

... über A696 und A68 in Richtung Jedburgh, unserem Zwischenziel.

Bei Viertelgas und maximal 80 km/h hielt sich die Getriebetemperatur heute vornehm zurück.


Erste Tankstellen ignoriert, weil sie nicht direkt an der Route lagen und die Restreichweite noch im dreistelligen Bereich war. Dann wurde es langsam enger. Die letzte Tanke vor der schottlischen Grenze war geschlossen ...

... – offenbar seit Jahren, wie die verrosteten Zapfsäulen im Stil des Wilden Westens erzählten.

45 km Restreichweite. Und die liess auf dem steilen Weg hoch zur schottischen Grenze auch noch rapide nach.


Oben 19 km Rest und laut Navi noch 26 km zur nächsten Tanke, der Shell in Jedburgh. Doch dann ging es nur bergab, die 19 km blieben lange im Display.


An der Tanke war noch 3 km Restreichweite über ...

... – aber Tanke geschlossen, jährliche Tankreinigung. Öffnet wieder in zwei Stunden. Die nächste ist 8 Meilen entfernt – unerreichbar.

Den ohnehin geplanten Besuch des Jedburgh Castles und Jails eingebaut – passt. Zu Fuß 2,4 km hin.





Der arme Kerl musste seine Schulden absitzen, sagte ein Schild.

Und sie war ´ne Streunerin.


Üble Bude damals, so was könnte heute noch nützlich sein ...
Nach dem Tanken problemlose Restfahrt bis Mortonhall Caravan Site in Edinburgh.






Toller Platz, echt empfehlenswert, auch wenn’s mal kurz hagelt.

Von hier aus bei Vauxhall in Edinburgh angerufen: erst übermorgen Termin frei für Getriebearbeiten. Habe ich dankend abgelehnt, passt nicht in unseren Terminplan. Dann lieber in Inverness nachsehen lassen.
Kurz drauf anders überlegt und einfach hingefahren. Sehr freundliches und bemühtes Personal hat sofort Fehler ausgelesen (P0218), glaubt aber eher an defekten Sensor. Der ist aber noch nie gewechselt worden. Ich möchte lieber Öl und Filter wechseln lassen, habe schon länger ein schlechtes Gewissen deswegen. Termin morgen früh um 09 Uhr. Geht doch, Plan kurz geändert.
In drei Versuchen keinen Internet-Stick vom Platzbetreiber bekommen, der Bote (?) mit dem WiFi-Code kommt nicht.
Beim Duschen festgestellt, dass mein Duschgel noch in der Kabine der Fähre liegt. Ich bekomme Sabines geliehen.
Tolles Abendessen – Reis mir Ragou Fine. Meine Süße kann echt kochen.
Der Supermarkt, den wir am Platzeingang mal ansehen wollten, entpuppt sich zu Sabines Erfreuen als Gartencenter.
Das Wetter war heute überwiegend trocken mit gelegentlichen Wolken.

Um 7 Uhr aufgestanden, Pumpernickel gefrühstückt, mit dick Butter und Nutella aufgehübscht.
Um 08:15 Uhr den Frontera zur Vauxhall-Werkstatt gebracht, dann mit dem Bus in die City von Edinburgh.

Die Fahrt kostet pro Person pauschal 1,50 GPB, egal von wo nach wo. Bequeme Sache und man sieht mehr, vor allem vom Oberdeck aus.



Einen Dudelsackpfeifer fotografiert, der trotz blauer Waden auch noch nachmittags dicke Backen machte.

Für Frauen gibt's Bodenbeschriftungen mit Pfeil am Fußgängerüberweg (oder meinen die Stadtväter auch Männer?)


Castle Edinburgh besichtigt, imponierender Gebäudekomplex, teilweise noch von der Armee genutzt. Tolle Rundumsicht. Halbe Stunde an der Kasse anstehen, 2x 19 GPB mit Audioführer.





Die Fotos der Schlossanlage würde hier den Rahmen sprengen.
Danach die ersten Fish and Chips gegessen. Mit dem Pommespieker etwas umständlich zu handhaben, quasi wie Essen mit japanischen Stäbchen. Schweineteuer (6,80 GPB pro Portion), aber sättigt erstmal. Note 3.


Um 13:15 Uhr Besichtigung von Mary King’s Close – Wohnen und Leben vor 400 Jahren in autentischen Gemäuern, ein paar Stockwerke unter den heutigen Gebäuden. Gut gemachte Führung in dauerhaft funzeligem Licht unter Tage. Fotografieren mit Blitz war unerwünscht. Kann man aber googlen.




Dann ein bischen über die Royal Mile geschlendert. Das war früher der Zuweg / die Zufahrt zum Schloss und ist heute eine Fußgängerzone, in der Busse und Taxen verkehren dürfen. Alles noch richtig schön alt und nicht renoviert.






Café Nero Americano getrunken (war nix) und Softeis gegessen.
Vor der angemeldeten Führung um 16 Uhr durchs „Scotch Whisky Experience“ noch schnell gegenüber in die „Royal Mile Armouries“. Sah von außen aus wie ein 1€-Laden.

Hinter der Standardeingangstür war aber eine riesige Produktionsstätte und Museum für Stoffe der verschiedenen schottischen Clans. Wirklich sehenswert. Jede Familie hat ihre eigenen Farben und Muster.




Der rothaarige bebrillte Bengel, der vor dem Eingang lustlos ein Werbeschild hochhielt, hatte schon morgens da gestanden. Biene erinnert sich an die Erklärung unseres London-Reiseleiters, dass in England kleinere Vergehen wie Ladendiebstahl mit solchen Strafen belegt werden. Scheinbar auch hier.

Um 16:00 Uhr dann die Führung durch „Scotch Whisky Experience“.


Das ist keine Distillery, sondern eine Art Museum für alle Whiskysorten. Entstanden aus der Sammelleidenschaft des Gründers, der 3400 verschiedene Whiskyflaschen aus aller Welt zusammengetragen hat.

Super gemacht, aber wieder Fotoverbot. Erst eine Fahrt in einem aufgeschnittenen Whiskyfass mit deutschem Kommentar an verschiedenen Stationen mit tollen Effekten vorbei, wie auf der Geisterbahn. Dann ein Vortrag mit Audioführer und schließlich eine kleine Probe. Lohnenswert.
Neues Duschgel für mich besorgt.
Danach Anruf bei Vauxhall: morgen wird ein neuer Getriebeölfilter eingesetzt, der in Luton bestellt werden musste, und das Öl erneuert, 410 GPB. Man meldet sich, wenn das Auto fertig ist. Naja, unser FOH wollte auch 450 Euro haben für den Filterwechsel. Die sind sich wohl einig.
Mit Buslinie 18 zurück zum Campingplatz. Rezeption schon geschlossen, wir haben immer noch keinen Internetstick.
Biene schreibt fleissig Karten, ich sortiere die Bilder des Tages.
Tagsüber Sonnenschein mit gelegentlichen Wolken und manchmal Regenschauern.

Dass wir den Regenbogen doppelt gesehen haben, lag nicht am Whisky. Der war so.

Um 8 Uhr aufgestanden, Pumpernickel gefrühstückt, Aufstrich wie gestern. Das 400 g-Nutella-Glas mit 80 g extra tut seinen Dienst.
An der Rezeption eine weitere Nacht gebucht (weil: ohne Auto ist schlecht Abreisen) und den Internetzugang bekommen.
Biene hat vor der Wohnwagentür gelesen, ich drinnen eMails abgerufen und Foren gelesen.
2 km Fußmarsch zum Tesco-Laden und Brötchen für morgen früh besorgt, an der Selbstbedienungskasse bezahlt. Das ist eine Kette wie Lidl und Aldi, wobei letztere da auch oft vertreten sind (wahrscheinlich ALDI Nord, ist ja ziemlich weit oben).

Mittagsschläfchen, sehr leckere Pfannekuchen mit Tunfisch gegessen, dann Platzrundgang.







Um 16 Uhr mal nach dem Auto gefragt: fertig.
Zur Bushaltestelle gegangen, von 16:15 bis 16:50 Uhr drei Linien 11 durchgewunken und dann in einem Display gelesen, dass Linie 18, die direkt zu Vauxhall fährt, ausfällt und der nächste erst in einer Stunde kommt.

Mit der vierten Linie 11 in die Innenstadt, von dort mit Linie 34 zur Vauxhall-Vertretung, die um 18 Uhr schließt. Kurz vor Ziel um 17:51 Uhr Busfahrerwechsel mit Pause. Auf meine Frage nach der Pausendauer hin verschiebt der Busfahrer seine Pause und rast vier Haltestellen weiter. Hab ich auch noch nicht erlebt.
Direkt hinter uns wird das Eingangstor von Vauxhall geschlossen. Wir bekommen das schwarze Öl zu sehen und den schmutzigen Filter, zahlen 440 Pfund und fahren mit dem Frontera los. Ohne das im Wohnwagen vergessene Navi landen wir wieder in der Innenstadt und folgen dem spärlichen Buslinienplan in großem Bogen bis zum Campingplatz.
Biene liest, ich bewerte Mortonhall-Campingplatz.
Wetter wie gestern, aber Schauern zwischendurch, auch fette.


Um 7 Uhr aufgestanden, schöne Brötchen gefrühstückt, die wir gestern bei Tesco express gefunden haben.
Wohnwagen angehängt und losgefahren. Getriebe arbeitet besser als vorher, geht wieder oft in den 4. Gang. Bestes Reisewetter um 13°.











Immer wieder kündigen elektronische Tafeln am Straßenrand für morgen heftigen Regen an. Muss wohl mehr sein, als der gemeine Highländer gewohnt ist.
Auf ungefähr der halben Strecke nach Inverness haben wir am Loch Tay das Scottish Crannog Center besichtigt.


Das sind rund 2500 Jahre alte Pfahlbauten in den Lochs (Seen) der damaligen High Society. Da lebten Familien mit 15 bis 20 Personen drin und ein paar Schafe.
Wenn wir auch nix verstanden haben von dem schottischen Gälisch, ihre Handzeichen sagten uns, worum es ging.

Oder doch missverstanden? Egal. – Hier noch Fuhrpark und Werkzeuge:




Auf der Weiterfahrt nach Inverness fängt das Getriebe an zu siffen und zu duften. Ich hoffe, es ist nur überfüllt und nicht irgendeine Dichtung hin. Immerhin stehen 8 Liter Öl auf der Rechnung. Bischen viel. Denn wie will man bei Vauxhall den Wandler leer gemacht haben? Nur, Überfüllung kommt bei der Position der Einfüllschraube eher doch nicht in Betracht. Fragezeichen bleibt. Das Getriebe schaltet bis Inverness aber ohne Probleme.
Schöne Fahrt in die Highlands und dann nach Inverness runter.





Der Bught Caravan Park in Inverness ist im Vergleich zu Mortonhall in Edinburgh bei gleichem Preis (20 GPB am Tag) eher eine arge Enttäuschung. Shop zu, wer was will, soll sich beim allein anwesenden Schrankenwärter melden, sagt ein Zettel.




Ein uralter Sanitärblock, innen geschmackssicher in dunkelblau und grün gestrichen. Zwei Lokusse, die wohl früher auf dem Hof gestanden haben, vier Waschbecken und immerhin eine Dusche. Alles unbeheizt. Da ist bei momentan 12° Außentemperatur Highlander-Mentalität gefragt. Spülen geht am Außenkran mit kaltem Wasser, wer warmes haben will, muss zum anderen Block.

Dafür ist W-Lan kostenlos, allerdings mit häufigem Hakeln. Kostenlos ist auch die Beschallung von der Kirmes nebenan.
Wir sind dann 300 m zum Jacobite-Kassenhäuschen gegangen, um die Loch Ness-Tour morgen zu buchen. Eineinhalb Stunden auf dem Wasser schippern, eine Stunde Urquhart-Castle besichtigen und dann mit dem Bus zurück, mit deutschem Audio-Guide – 2x 30 GBP.

Anschließend eine halbe Stunde in die Stadt spaziert und Brötchen für morgen gesucht.


Die Schotten kennen aber nur die weichen Dinger. Irgendwo haben wir dann ein Teebrot und geschnittenes festes Vollkornbrot ergattert und stolz nach Hause getragen. Wieder 30 Minuten zurück – Plattfüsse, Kreuz lahm.
Mir fällt auf, dass ich das neue Duschgel in Edinburgh habe stehen lassen. Also wieder mit Leihgabe von Biene gearbeitet.
Biene hat den Abend dann mit Bratkartoffeln, Würstchen und Pfeffersoße gerettet.
Natürlich habe ich auch das geliehen Duschgel vorhin stehen lassen. Bin also zurück in die Kältekammer, und es stand noch da, nach zwei Stunden. Klar, wer duscht da auch freiwillig?
Ich glaube, ich dusche nicht mehr. Diese Einweggels sind auf Dauer doch sehr teuer.
Schönes Wetter gehabt ohne Regen. Und die Kirmes bollert.

Um 08:15 Uhr aufgestanden, Teebrot von gestern gefrühstückt, war mit Ei noch akzeptabel. Der Platz bietet nix fürs Frühstück an.
Fisselregen seit wir wach sind. Die Möwen schreien sich direkt über unserem Wohnwagen gegenseitig an, eine setzt sich sogar auf’s Wohnwagendach und tanzt. Der habe ich von unten einen Bums verpasst, dass sie sich den Stellplatz 40 merkt. Seitdem ist hier Möwen-Ruhe, sind alle beleidigt abgezogen.
Den Morgen über rum gelungert, Biene hat gelesen, ich habe mich übers Internet geärgert. Emails abrufen ging noch (unsere Tochter hat geschrieben, und ein magere Spammail), dann war keine Verbindung mehr. Manchmal wird als Verbindungsqualität „hervorragend“ angezeigt, eine Sekunde später „keine Verbindung“. Wat nix kost, dat is auch nix! Vielleicht liegt es an dem nassen Wohnwagen, der abschirmt, aber ich schiebe es lieber auf den Platz. Sollen sie doch investieren und dann Geld nehmen!
Habe dann ein paar meiner Detailfotos im Fronteraforum offline sortiert.
Biene hat mittags vorgekocht für nach der Loch-Ness-Tour.
Morgen geht’s zu den Highlandgames, 70 km hin und 70 zurück, ohne Wohnwagen. Wir haben beschlossen, den Frontera hierbei zu beobachten und voraussichtlich die Isle of Skye aus unserem Programm zu nehmen. 182 km durch die Highlands bis dahin sind nicht gut für’s Getriebe, und 228 km danach bis Oban auch nicht.
Die drei Skye-Tage teilen wir auf auf Inverness (ja, hier einen Tag länger), Oban und Castle Douglas. Programm wird sich finden – oder auch mal keines.
Um 13:20 Uhr zum Jacobite-Schiffchen spaziert, ab 14 Uhr eineinhalb Stunden bei Fisselregen und leichtem Nebel auf Loch Ness rumgeschippert. Beschallung auf Englisch, das angekündigte deutsche Audiodings gab es dann doch nicht.














Anschließend sind wir programmgemäß am berühmten Urquhart-Castle abgesetzt worden und es eine Stunde lang besichtigt. Es stehen nur noch Reste, aber die Anlage als solche ist noch erkennbar. War wohl ein Riesending. Eine Führung ist da nicht notwendig, weil (fast) alles so platt is, dass man es gut überblicken kann.







Die hatten sogar schon eine Sitztoilette – freischwebend über Loch Ness:



Knapp noch den gecharterten Bus für die Rückfahrt erreicht.

Kurz nach 17 Uhr sehr lecker im Wohnwagen gegessen: Sauerkraut mit Kartoffelpuree und Fleisch- und Mettwürstchen. Das Highlight des Tages. Meine Biene kann schon was ... Und Wein gab’s heute dazu, das Pennerglück aus dem REWE für 1,99 Euro die Flasche. In Schottland spart man halt.
Abends hat Biene wieder gelesen und ich Tagesfotos sortiert und diese Notizen geschrieben. Man will ja nichts vergessen ...
Internet geht immer noch nicht und die Kirmes bollert ... Wenn wir wieder vernünftig ins Netz kommen, fängt der Platz sich bei www.camping.info einen ein. Hier will ich nicht mehr hin!
Ach so: geduscht habe ich heute nicht, das muss eine Ehe nach 35 Jahren aushalten!


Um 8 Uhr aufgestanden, schottischen dunklen Semmel gefrühstückt, mit Nutella, Marmelade und Honig ging’s.
Biene liest, ich schreibe eine PN an den Frontmann und bitte um seine Rufnummer, weil ich ihn mal zum Getriebe befragen möchte.
Leichter Regen, grauer Himmel, der Platz steht unter Wasser.

Wir fahren trotzdem nach Fochabers zu den Highland Games. 77 km Landstraße, Frontera läuft und schaltet schön.


Kurz vorm Ziel eine SMS mit Frontmanns Nummer, am Ziel dann angerufen und erfahren, dass vermutlich ein Simmerring kaputt ist und man mit Öl nachschütten fahren kann.

Hört sich gut an. Wir beschließen, morgen in Richtung Oban zu fahren und nach 70 km neu zu entscheiden, ob wir den Abzweig zur Isle of Skye nehmen oder direkt nach Oban durchfahren. Hauptsache erst mal weg von diesem Platz.

Die Spiele sind anfangs eine kleine Enttäuschung, weil sich eher normale Menschen in Kilts miteinander messen und nicht die muskulösen langlockigen Highlander, die Biene erwartet hatte. Im Umfeld gibt es eine peinliche Hundevergleichsschau, zum Dudelsack tanzende Kinder, eine Geigenband, Tontauben- und Bogenschiessen.




Auch `ne Oldtimerausstellung mit sechs schwarzen und grünen britischen Standardklassikern und einem roten Käfer.

Für uns gab es wieder Fish and Chips und etwas Eis.


Die Highlandgames wurden dann doch interessanter, es gab Baumstammweitwurf, Gewicht hoch über eine Latte werfen, Kugelstoßen und Seilziehen.







Dazwischen ließ ein Falkner seinen Vogel flattern und zeigte noch sieben andere an Leinen.


Die zwei hier zeigten sich in 200 Jahre alter Tracht:


Kurz vor halb fünf Rückfahrt


und in Inverness noch für morgen vollgetankt. Die Tanke hatte kein Automatiköl und verwies an einen Laden in der Nähe, der auch sonntags auf haben könnte. Ein freundlicher Tankstellenkunde lotste uns bis dahin. Die Hilfsbereitschaft der Leute hier ist schon bemerkenswert. Bude aber zu, wir kommen morgen wieder.
Zurück auf dem Campingplatz gab es dann eine Dusche. Das Gel habe ich selbstverständlich wieder mitgebracht. Dann noch Erbseneintopf aus einer REWE-Dose. Konnte man tatsächlich essen, auch wenn es Bienes Kochkunst bei weitem nicht erreichte.
Jetzt liest Biene wieder ihr Buch, und ich sortiere Bilder und schreibe.


Um 8 Uhr aufgestanden, Slalom um die Rasenpfützen gelaufen und widerwillig bei 8° ins ungeheizte Sanitärhaus und Programm abgespult – ohne Duschen. Ich will hier weg!!!
Wieder schottischen dunklen Semmel gefrühstückt und mit Nutella, Marmelade und Honig aufgehübscht.
Nach Inverness gefahren zu dem Laden, den der Tankmann uns empfohlen hatte, und 2 l Dexron III besorgt. Da gab es sogar Campingstühle, wie wir sie von Birgit und Ralf geliehen haben. Jetzt haben wir zwei eigene. Ach, und vorher noch bei ALDI vorbei, Schottlandsemmel für morgen besorgen und Rinderfilet.


Zurück, den Wohnwagen angehängt und bei diesigem Wetter nix wie weg, Richtung Oban.

Portree auf der Isle of Skye ist gestrichen, zu viel Berge unterwegs für die lädierte Automatik. Der Wassersee unter dem Patienten schillerte in allen Farben.
30 km an Loch Ness entlang, unterwegs angehalten und schöne Fotos gemacht. Frontera tropft, schaltet aber einwandfrei.

















Kurz vor drei haben wir den neuen Campingplatz kurz vor Oban erreicht. Frontera hat erstmal vor der Rezeption auf dem bis dahin sehr sauberen Asphalt seine Tröpfchen verteilt. Sehr freundliches Betreiberehepaar, toller Stellplatz und super Sanitäranlagen.








Der Platz ist eine glatte Eins. Wir haben anstatt der vorgesehenen zwei nun drei Übernachtungen gebucht und hängen voraussichtlich noch eine dran.
Ausgiebig geduscht, Duschgel mit zurück gebracht und dann bei Sonnenschein draußen den neuen Lotusgrill in Betrieb genommen und lecker gegessen. Jetzt fängt der Urlaub richtig an.


Wlan funktioniert hier einwandfrei, keine Störungen, 2 Pfund am Tag, die sich lohnen. PNs aus dem Forum hin- und hergeschrieben, Bilder des Tages überspielt, Biene liest, ich schreibe.

Irgendwann ohne Uhrzeit aufgestanden, den Rest vom schottischen Brot gefrühstückt, gelesen, gesurft.
Gegen Mittag bei Sonnenschein nach Oban gefahren, ins ALDI.





Endlich ein Brot gefunden, das wie zu Hause schmeckt: „medium sliced white bread – perfectly soft, great for sandwiches“, hat sogar ein ALDI-Symbol auf der Tüte. Noch’n bischen Hackdinger dazu und Hähnchenfilet zum Grillen.
Dann eine halbe Stunde lang oben auf dem Berg die nur grob eingezeichnete Distillery gesucht, bis uns ein Paketwagenfahrer sagte, sie sei mitten in der Stadt.





Da gefunden, kurz vor eins reinspaziert und gehört, dass die nächste Führung erst um 14 Uhr ist. Nicht gut für’s Fleisch (im Auto).


Also Termin für übermogen, 13 Uhr gemacht, morgen geht’s ja mit dem Dampfzug nach Malleig.
Am Hafen ein Eis gegessen. Irgendein Amateur meinte dann, einer Möwe mit Pommes etwas Gutes zu tun. Die Sache eskalierte fast zur Szene aus Hitchcocks „Vögel“.







Rückfahrt zum Campingplatz.









Am Wohnwagen nach einem Mittagsschläfchen Lotus-gegrillt und einen Spaziergang zum Hafen und benachbarten Weiden gemacht. Viele Blumen gesehen und Schafe, die sofort flüchten. Highland-Kühe waren ganz weit weg.












Tagesausklang lesen und surfen.

Um halb acht aus dem Federn, leckeres ALDI-Brot gefrühstückt, um halb neun bei schönem Wetter (das ist immer Sonne und 10 – 13°) 55 km nach Fort William gefahren. Um 10:15 Uhr fährt der Dampfzug die 135 km nach Malleig.



Pünktlich da, Zug steht schon auf dem Gleis, Ticketmann im Bahnhof verkauft allerdings keine Dampftickets, das geht nur online.


Aber der Zug ist sowieso ausgebucht. Mein Handy kann noch kein Internet, verlangt irgendeine Anmeldung.


Wir entdecken einen Schalter direkt in einem Waggon. Kennt der Bahnhofs-Opa den nicht? Zwei Tickets gekauft für übermorgen, morgen ist ja Distillery in Oban angesagt. Kartenzahlung geht am Zug nicht, nur cash. Von den 67 Pfund, die ich noch im Portemonnaie habe, zahlen wir 66. Sitzordnung steht schon fest: Waggon C, Plätze 3 und 4.
Pleite und zu Fuß in die Innenstadt von Fort William, 100 Pfund getankt ...





... und gegen Mittag wieder „zu Hause“.










Aus bisher knapp 1000 geknipsten Bildern rund die Hälfte aussortiert. Wir wollen die Zurückgebliebenen ja nicht überfordern.
Noch zwei Tage auf dem Platz nachgebucht, besser können wir es woanders nicht antreffen.
Biene hat zum Hähnchenfilet leckere Nudeln gebraten (und grüne Bohnen beigelegt, als wenn ich die nicht sehen würde), dann wieder lesen und Bilder sortieren, mit Genickstarre und immer noch gewölbtem Bauch ins Bett.

Um neun aus dem Bett, bis 12 rumgetrödelt und dann los zur Distillery in Oban. Biene war schon ganz aufgeregt. Wir waren für die Tour um 13 Uhr eingetragen, und es sind immerhin 20 Minuten Fahrt!
Eine Stunde durch die Distillery, Neues erfahren und auch am Ende mal probieren dürfen, Biene für mich mit.








Wieder zurück und mal nix gemacht.
Ravioli gegessen.
Tag fertig.

Um halb acht aus dem Bett gekrabbelt, der Dampfzug wartet ja nicht. Frühstück. Kurz nach halb neun wieder in Richtung Fort William, wenig Wolken, knapp 10°. Unterwegs bei Gleaner getankt.





Überpünktlich am Bahnhof angekommen, zum reservierten Abteil durchgesucht und dort zwei besetzte Plätze vorgefunden. Zwei deutsche Twens hatten dieselbe Reservierungsbestätigung wie wir.
Die Schaffnerin hat sich dann entschuldigt und uns im Personalabteil untergebracht.

Da saß ein Mechaniker tief in einer völlig übermüdeten 3er-Sitzbank und verbreitete mehr Dampfzuggeruch als die alte Lok. Er fuhr die Strecke heute zum fünften Mal in dieser Woche, weil er und sein Kollege, der später auch reinkam, die Lok warten. Aber wir hatten nun beide einen Fensterplatz.
Schöne Fotos gemacht, bis kurz vor Glenfinnan die Schaffnerin wieder erschien und uns um einen Gefallen bat.





Wir sollten unseren breiten Plätze tauschen mit zwei sehr dicken Reisenden, die nicht auf die gebuchten Plätze in Waggon B passten und im Gang stehen mussten. Haben wir dann im Bahnhof gemacht und uns einen Kaffee verdient.

In Waggon B gerieten wir an eine sechsköpfige Familiengruppe Engländer / Schotten (?), die Sekt, lustige Diätcola mit Wodka und auch Bier becherte.
















Im Bahnhof Mallaig wurden sie dann mit einer aufgeblasenen zwei Meter hohen Sektflasche und Luftballons begrüßt.
Im Hafen von Mallaig Cheeseburger / Beefburger mit Pommes gegessen und zweimal Eis. Sonst wenig zu sehen im Städtchen.




Auf der Rückfahrt haben wir auf den Luftballons gelesen, dass es um den 60. Geburtstag einer Frau ging. Hätte auch ihr 50. sein können. Sie war ein Gemisch aus Sheila Bunney (eine englische Bekannte von uns) und und der jungen Senta Berger.









Wieder in Fort William sind wir noch in den Lidl, Cebattas gekauft und Kräcker mit Zubehör. Und schottischen Whisky. Ein Muß auf einer Schottlandreise.
Um 17:30 Uhr zurück, abends nur noch Kräcker mit Käse und Salami gegessen. Und Whisky genippt bis ein Drittel fehlte.
Gelesen, gesurft, Bilder sortiert.


Leckere Cebattas gefrühstückt, Wohnwagen klargemacht, kurz nach 10 bei schönstem Sonnenschein abgereist. Restreichweite stimmt optimistisch.

Biene möchte gerne ein paar wilde blaue Blumen ausheben, von denen sie vermutet, dass sie Zwiebeln haben und dass sie schön in unseren Garten passen. Wenn wir sie mal am Straßenrand sehen, gibt es keine Möglichkeit anzuhalten. Zwei oder drei Parkplätze auf Verdacht angefahren, aber keine blauen Blumen. Nur einmal, als wir gerade aus der Ausfahrt raus sind, winkten uns links im Graben welche zu. Aber ich soll nicht mehr drauf achten, weil der Grabelöffel und eine geeignete Tüte sowieso im Wohnwagen sind?!?









Die Gegend wechselte etwa ab Loch Lomond allmählich von felsigen Kleinbergen zu grünen Hügeln ohne blaue Blumen.


Problemlose Fahrt, kurz vor Glasgow den halbleeren Tank wieder voll gemacht, man weiss ja nie ...



In Glasgow versehentlich von der M74 abgefahren, aber schnell die Auffahrt wiedergefunden.
Ab Moffat über schöne Landstraßen nach Dumfries und dann nach Castle Douglas gefahren, das Wetter ist immer noch sonnig bei 17° und es gibt wieder blaue Blumen.




Der Campingplatz Lochside Caravan and Camping Site bietet ein super Panorama. Man fährt direkt auf einen See mit kleinem Park zu. Zig Schwäne auf dem Wasser, Sitzbänke am Ufer, hübsches Empfangsgebäude.





Der Rezeptionsmann ist sehr freundlich und weist uns einen Hardstanding-Platz zu, der seinen Namen verdient hat. So was haben wir in 23 Campingjahren noch nicht gesehen.


Der ganze Platz ist asphaltiert und hat den Charme eines großen Autobahn-Parkplatzes. Einem findigen Camper ist es sogar gelungen, ein großes Vorzelt aufzubauen und die Häringe in den Boden zu rammen.
Direkt nebenan Stellplätze in saftig-grüner Wiese, aber eben kein Hardstanding.

Internet gibt’s hier nicht, weder WiFi noch USB-Stick, wird nur in einem Hotel in der Stadt angeboten. Dann eben kein Internet. Aber ins Städtchen müssen wir ohnehin laufen, weil der Platz nur Bargeld akzeptiert. Und die verlnagten 40 Pfund haben wir nicht mehr bar. Glück für Biene. Gegenüber dem Bankautomaten gibt es Blumenzwiebeln zu kaufen. Ohne diese Gelegenheit wäre unser Garten sicher eine Einöde.
Der Sanitärbereich der Ladies geht noch einigermassen und scheint vor ein paar Jahren mal erneuert worden zu sein. Allerdings ist der Duschstrahl so dünn, dass man oben schon wieder trocken ist, wenn das Wasser an den Füßen ankommt.

Die stinkenden Räume für Gents sind unterdurchschnittlich und wohl auch noch aus den 60ern, wie in Inverness. Die drei separaten Waschkabinen reissen es auch kaum noch raus. Von der Waschmaschine und dem Trockner ist Biene allerdings begeistert.
Abends am Ufer spaziert, den Platz und Schwäne fotografiert.









Der Platz lebt nur von der tollen Optik und der Lage am See. Schade, dass man nichts daraus macht. Innen drin nur Pfui. Eine Mogelpackung. Auch hier buchen wir ganz sicher kein zweites Mal.
Von 140 Bildern des Tages 102 haben wir behalten und davon 88 in den Zusammenfassungsordner gezogen. Jedes einzelne ist zu schade zu löschen.

Wieder das schöne Weißbrot von ALDI gefrühstückt, gelesen, Tagebücher nachgeschrieben. Sonniges Wetter, 15°, bis abends.
Gegen zwölf zu Fuß in Richtung Threave Castle, das wir uns ansehen wollten. Aber ohne Internet kein Stadtplan. Aus der Erinnerung heraus sind wir dann Richtung Westen.










Doch bald führten die nächsten 2 Kilometer über eine Landstraße ohne Gehweg. Wie es danach weiter ging, war unklar. Lieber ein paar Meter zurück und erstmal zu Threave Gardens, das vorher an einer Einmündung ausgeschildert war. Nach ein paar hundert Metern stand an einer Einfahrt „Threave Estate“, zu Estate aber noch 600 m Fußweg auf dem Gelände. Ob da der Garden ist, war fraglich. Also auf der Straße weiter gegangen, aber keinen Garden mehr gefunden.
Wir sind dann ganz zurückspaziert und haben das Auto geholt. Jetzt doch erst zu Threave Castle, das idyllisch auf einer Insel liegen soll. Anfahrt bis zum Bauernhof Kelton mains farm, der noch als Sehenswürdigkeit irgendwo im Internet rumgeistert. Ist aber außer Betrieb, keine Kühe, keine Galloways, keine Schafe, kein Bauer, nix, nur leere Scheunen und ein Parkplatz für Castle-Besucher. Kostenlos immerhin. Komisch – hier steht auch „Threave Estate“.

Von hier aus 800 m Fußweg durch Wiesen und ein Wäldchen bis zum Ufer des Flusses Dee.




Hier kann man eine Glocke bimmeln lassen, um den Fährmann zu rufen. Der Fährmann ist von stabiler Weiblichkeit und rudert nicht, sondern bändigt einen 6-PS-Johnson-Motor.

Nach der 30 m-Überfahrt kurzer Weg über die Wiese direkt auf die Schloßruine zu. Aber stopp - links ist das Ticketbüro. Pro Nase 3,60 Pfund gelassen und nun zur Ruine.



Drei Seiten kann man von außen ansehen, der Rest ist gesperrt. Bauarbeiten, wie die Fährfrau später erklärt, große Steine würden runterfallen. Abzocke! Am Parkplatz sagte ein Schild, dass Teile wegen Restaurierung nicht zugänglich sind. Aber alles? Diese Baustelle ist sicher keine Sehenswürdigkeit.
Zurück am anderen Ufer ging es zu Fuß weiter zur Beobachtungsstation für Adler oder Geier. Den Brettersteg, der die Station sein sollte, haben wir gefunden, die Piepmätze aber hatten wohl sonntags frei. Keiner da. So ist sie, die Natur.


Mit Frontera weiter an dem ersten Threave Estate vorbei den Threave Garden gesucht – Fehlanzeige. Zurück und in Threave Estate gefahren, 600 m bis zum Parkplatz. Am Estate-Eingang steht tatsächlich, dass da auch der Garden ist. Eintritt 12 Pfund pro Nase! Wofür? Besser als Bienes Gartengestaltung kann es hier auch nicht sein.





Ins Städtchen gefahren, um was zu essen oder auch nur ein Eis. Die beiden Zweimann-Tische vor der Eisdiele waren besetzt, und auf die überteuerten Fish and Chips hatten wir keinen Bock. Lieber Bienes Kochkunst geniessen.
Biene meint, wenn unsere Tour hier angefangen hätte, wären wir erstmal von Platz und allem enttäuscht gewesen. Jetzt aber können diese beiden Tage die wirklich schöne Schottlandreise auch nicht mehr kaputt machen.
Im Wohnwagen Spaghetti mit Würstchen und Gurken genossen, Mittagsschläfchen.
Draußen gelesen, Biene hat angefangen, für nächstes Jahr eine Deutschland-Rundfahrt zu planen, und ich Plätze des Camping And Caravanning Club in Schottland durchgeblättert. Deren Niveau scheint deutlich über dem Durchschnitt zu sein. Der in Oban war so einer.




Um 8 in den Wohnwagen, ist wärmer da. Weitergelesen, Tagebuch geschrieben, Reste vernichtet (Käse, Salami, Whisky und vorletzte halbe Flasche Pennerglück). Whisky doch nicht ganz geschafft. Für die Aufnahme in eine Trinksportgruppe müssen wir noch üben ...


Seit kurz nach halb sechs regnet es, zeitweise ziemlich heftig. Offenbar ist den Schotten am letzten Tag noch eingefallen, dass wir uns auch an regnerisches Wetter erinnern sollen.
Um Viertel nach acht aufgestanden, unterm Regenschirm zum Waschhaus und da noch nasser geworden.
Wie immer gefrühstückt, meine neue Regenjacke (Laufjacke) gesucht und nicht gefunden, dann mit der alten undichten die Stützen hochgekurbelt. Bin aber einigermassen trocken geblieben. Anschließend die neue Jacke hinter der Werkzeugtasche im Kofferraum entdeckt.

An der Rezeption die Codekarte für die Schranke abgegeben, 5 Pfund Pfand zurück, und zur Tanke. Danach in die verregneten Lowlands Richtung Carlisle.



Biene hatte im Urlaub ein Buch gelesen, das dort im Castle Anfang des 20. Jahrhunderts spielt ("Wer nach den Sternen greift" von Barbara Bickmore). Es waren nur 6 km Umweg, und wir konnten den Originalschauplatz besichtigen.








Das war die größte begehbare Ruine, die wir bisher gesehen haben. Hat sich echt gelohnt.
Seit der englischen Grenze hat es aufgehört zu regnen, war tatsächlich nur ein schottischer Regen.




Pünktlich um 14:40 Uhr an der Fähre angekommen, ziemlich schnell draufgefahren und gehört, dass das Dinner um 18 Uhr schon eine Stunde früher stattfindet, weil an Bord MESZ gilt.


Innenkabine diesmal. Die Rückfahrten am Wochenende waren komplett ausgebucht, und montags gab’s nur noch Innenkabinen mit Etagenbetten. Biene ist direkt in die saubere Dusche gehüpft.






Nach dem Abendbuffet möchte Biene nicht in der Kabine bleiben – puh, ist es hier warm! Wir haben uns dann auf das Achterdeck gesetzt, 10. Etage mit Weitblick. Ne halbe Stunde vielleicht, bie es Biene sooo kalt war.





Noch ein bischen drinnen auf einem Ledersofa ohne Lehne am Deckfenster gesessen. Anschließend in der Kabine Fotos sortiert und alle übriggebliebenen 1000+ als Diashow durchlaufen lassen – 01:36 Std. Ja, Hut ab! Die Zurückgebliebenen könne sich doch auf was gefasst machen!
Irgendwo auf See nachts um zehn: meine Süße quartiert sich unten ein, ich mach auf Reinhold Messner. Gar nicht so einfach, 191 cm und 107 kg über eine filigrane Leiter in die 1. Etage mit 50 cm Deckenhöhe zu befördern. Der Lohn ist ein tiefer Schlaf.


Die Uhr sagt halb sechs. Sieht aus wie nachts halb zwei oder mittags high noon. Innenkabine eben. Die Uhr gibt den Lebensrhythmus vor, nicht das Tageslicht. Immer noch ruhige See.
Frühstück um acht.



Viel Wasser und ein paar Schiffe um uns herum. Eine Schulhorde von einigen hundert Teens blockiert das Buffet.



Um kurz vor zehn können wir mit Frontera und Zweitwohnung das Schiff verlassen. Ich freue mich, Holland zu sehen. Keine Geisterfahrer mehr. Rechtsverkehr ist doch was Feines!
Frontera läuft problemlos, zeigt nur an der Tanke seine Inkontinenz.
Um kurz vor zwei wieder zu Hause.


Unglaublich – war’s das??? Die Schottlandreise, die wir sooo lange geplant haben, schon vorbei? Tja, das ist die Realität.
Aber nach der Schottlandreise ist vor der Schottlandreise. Wir kommen wieder, ganz sicher!
Für die, die nicht fragen wollen:
Losgefahren bei km-Stand 175373, zurück bei 177711, also 2338 km gefahren, davon vielleicht 500 ohne Wohnwagen. Insgesamt 379 l verbraucht, Schnitt 16,21.
Fähre waren hin und zurück 678 Euro, Eintrittsgelder so 250. Insgesamt hat die Tour für 15 Tage mit zwei Personen knapp 2000 Euro gekostet, also im sehr überschaubaren Rahmen mit ausgezeichnetem Preis-/Leistungsverhältnis.